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8. – 9. August 2015

Velotour Amsterdam – Gent

223 km
Samstag, 8. August 2015

Amsterdam – Brielle

94 km, 80 Hm

Die Idee von Gent aus Amsterdam zu besuchen und dabei einen Weg mit dem Fahrrad zu fahren, hatte ich schon länger. Einerseits weil ich Amsterdam noch nie besichtigt hatte, andererseits aber auch weil ich das Zeeland einmal besuchen wollte. Bisher hatte ich das Unterfangen zwei Mal wegen schlechtem Wetter verschoben. Diesmal sah das Wetter sehr gut aus für das Wochenende und es gab keine Ausrede mehr. Der Wind würde schwach aus Richtung Norden kommen, daher entschied ich mich von Amsterdam zurück zu fahren.

Am Freitag Morgen fuhr ich mit dem Zug nach Amsterdam. Durch einen Zugausfall dauerte die Reise etwas länger als erwartet, und es herrschte ein ziemliches Gedränge. Am Samstag verliess ich Amsterdam bereits wieder, da ich am Sonntag Abend zurück in Gent sein wollte. Ich verliess die Stadt über das Museumsquartier und erreichte kurz danach einen ersten See. Von dort an ging es immer mehr oder weniger einem Gewässer entlang bis fast nach Leiden. Natürlich konnte ich stets auf einem Radweg fahren, wie das in den Niederlanden üblich ist. Bei Leiden entschied ich mich durch die Stadt zu fahren, anstatt weiter dem Hauptradweg zu folgen. Ausgangs Leiden stockte ich meinen Getränke Vorrat nochmals auf. Trotz der Nähe zur Nordsee und dem leichten Wind war es ziemlich warm.

Kurze Zeit später erreichte ich Delft. Auch dort fuhr ich durch einen Teil der Altstadt und legte einen kurzen Stopp ein. Nach Delft hatte ich kurz Mühe den Radweg wieder zu finden. Wenig später erreichte ich Maassluis, wo es per Fähre über die Maas nach Rozenburg ging. Hier befand man sich in unmittelbarere Nähe des Hafen riesigen Hafens von Rotterdam. Über zwei grosse Brücken ging es hinüber zum Städtchen Brielle. Dieses war im Gegensatz zum Umland wieder sehr idyllisch und ruhig. Hier endete meine Etappe gezwungenermassen, da es weiter Süden keine freien Hotelzimmer mehr gegeben hätte. Im Juli und August ist die beschauliche Provinz Seeland bei Touristen sehr beliebt.

Sonntag, 9. August 2015

Brielle – Gent

129 km, 80 Hm

Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhr ich am Sonntagmorgen kurz nach 9 Uhr in Brielle los. Im Gegensatz zum Vortag war die Gegend nun sehr ländlich. Nach wenigen Kilometern durch Felder und an kleinen Kanälen entlang, erreichte ich den ersten Deich. Rund 15 km später folgte bereits der zweite Deich und wiederum knappe 15 km später der dritte. Autos fuhren nur spärlich vorbei. Dafür hatte es etliche Radfahrer auf dem super ausgebauten Radwegnetz. Sowohl Familien, wie auch ältere Leute oder Sportler auf Rennrädern zog es an diesem sonnigen Sonntag ins Seeland zum Radfahren.

Nach dem ich den dritten und letzten Deich überquerte hatte, bemerkte ich, dass es mir vielleicht noch auf die 13 Uhr Fähre in Vlissingen reichen könnte. Diese Fähre verbindet die Halbinsel Walcheren mit dem Festland im Süden des Seelands und transportiert ausschliesslich Fussgänger und Fahrräder. Also erhöhte ich das Tempo ein wenig und traf tatsächlich kurz vor 13 Uhr im Hafen von Vlissingen ein. Jedoch warteten bereits weit über 100 Fahrräder auf die Überfahrt mit der Fähre. Und da die Kapazität der Fähre bei etwa 90 Fahrrädern lag, musste ich anstehen um es auf die nächste Fähre zu schaffen. Diese fuhr bereits eine halbe Stunde später ab, so dass ich um 2 Uhr bereits in Breskens war. Nun waren noch knapp 50 km bis Gent zurückzulegen.

Nach 20 km kam ich zur Belgischen Grenze und wenig später hörte der Radweg plötzlich auf. Später war zwar wieder teilweise ein Radweg vorhanden, jedoch bei weitem nicht mehr in der Qualität wie in den Niederlanden. Das Wetter hatte sich auch ziemlich schnell verschlechtert und es fielen ein paar vereinzelte Regentropfen. Zudem hatte ich es verpasst rechtzeitig meine Wasservorräte aufzufüllen und war daher die letzten paar Kilometer auf dem trockenen. So war ich froh, als ich in der Ferne die Kirchtürme von Gent erblickte. Wenig später traf ich müde und durstig in Gent ein.

Insgesamt fiel das Fazit dieser kurzen Tour aber natürlich äusserst positiv aus. Die Niederlande hat eine sensationelle Infrastruktur zum Radfahren und gerade das Seeland eignet sich dafür sehr gut. Allerdings sollte man schon ein wenig auf den Wind achten, denn bei Gegenwind könnte es auf den langen Deichen äusserst unangenehm werden.