Dienstag, 26.12.2006 (2. Tag)

Durres – Vlora

117 km, 470 Hm

Ebene zwischen Durrës und Fier

Die Ebene zwischen Durrës und Fier ist ziemlich zersiedelt. Es hat zwar nur vereinzelt richtige Dörfer, aber man sieht überall Häuser und Werkstätte. Am Strassenrand stehen viele kleine Verkaufststände, wo Früchte und Gemüse feil geboten wird. Aufallend waren ausserdem die viele Herden von zirka 20-30 Truthühnern die jeweils von ein paar Leuten gehüttet wurden. Von Zeit zu Zeit sah man auch einen Hirten mit einer einzelnen Kuh oder einer Ziege die an einer Leine gehalten wurde.

Vlora

Vlora ist eine recht grosse Hafenstadt am Fusse des Llogara Passes. Sehenswert sind vor allem das Unabhängikeitsdenkmal, die palmenbesäumte Strasse zum Meer hin und die Region direkt am Strand. Dort hat es über mehrere Kilometer etliche gepflegte Hotels, Restaurants und Bars.

Gegen 6 Uhr wurden wir auf etwas besondere Weise geweckt: in der Nebenkabine war jemand unüberhörbar am erbrechen. Da die Wände ziemlich dünn Waren und der arme Kerl nicht mehr aufhörte, war an Schlafen nicht mehr zu denken. Aber Hauptsache wir waren nicht seekrank und eine gute Stunde später trafen wir sowieso bereits in Durrës ein. Beim Auschecken war dann wieder das gleiche Gedränge wie beim an Bord gehen. Dafür verlief die Zollkontrolle sehr speditiv. Wir überholten die Autokolonne, bezahlten 10 Euro für die Einreise und konnten losfahren.

Vom Hafen fuhren wir südwärts aus Durrës hinaus. Bevor wir die Stadt entgültig verliessen wechselten wir noch einige Euro in albanische Leks und kauften noch etwas zu essen ein. Mittlerweile war es zirka 9 Uhr und wir verliessen Durrës auf der scheinbar einzige Strasse nach Süden. Auf dem ersten Teilstück kamen wir relativ gut voran. Der Strassenbelag war ok und es hatte einen breiten Seitenstreifen so dass uns der recht dichte Verkehr nicht störte. Nach einem Kreisel tauchte plötzlich am Strassenrad ein Autobahnzeichen mit dem dazugehörigen Veloverbotsschild auf. Wir kehrten sofort um, und fuhren auf dem Pannenstreifen zurück zu einer kleinen Bar. Dort erklärte man uns, dass dies die einzige Strasse nach Vlora sei. Während wir da sassen und etwas tranken, beobachteten wir wie 2 junge Albaner auf Velos auf die Autobahn einbogen. Wenig später sahen wir sogar eine Kutsche die ebenfalls diese Strasse nahm. Unsere Zweifel waren nun endgültig verflogen und wir fuhren die nächsten 20km auf der Autobahn. Dort sahen wir dann unter anderem noch eine Frau mit Esel und beobachteten wie Busse immer wieder auf dem Pannenstreifen kurz anhielten um Leute ein und aussteigen zu lassen.

Als wir die Autobahn verlassen konnten waren wir zunächst froh, jedoch nur für kurze Zeit. Denn nun befanden wir uns auf einer engen Strasse mit starkem Verkehr und unglaublich vielen Schlaglöchern. Wir wurden so richtig durchgeschüttelt und mussten immer wieder anhalten um Autokolonnen durchzulassen. Nach wenigen sehr mühsamen Kilometern, bemerkten wir ein Trassee (wohl für den dringend notwendigen Bau einer neuen Strasse) neben unserer Strasse. Wir wichen für ein paar Kilometer auf dieses aus, um dem Schlimmsten zu entkommen. Danach mussten wir leider wieder zuück auf die Hauptstrasse. Doch es war nun einigermassen erträglich bis ins Städtchen Fier.

Die knapp 40km von Fier nach Vlora waren etwas hügeliger als der erste Teil der Strecke. Doch Hauptsache der Strassenbelag war gut.Nach einem kleinen Aufstieg fuhren wir bei Einbruch der Dunkelheit hinunter nach Vlora. Als wir dort eintraffen fiel im ersten Quartier gerade der Strom aus. Sobald wir wieder in einem Quartier waren mit Strom suchten wir sofort eine Unterkunft. Auf Nachfrage wurde uns ein sehr einfaches Hotel im Zentrum gezeigt.

Am Abend beim Essen fiel dann auch in diesem Quartier zwei Mal der Strom aus.

Unterkunft: Hotel Sazani

Das Hotel Sazani war äusserst spartanisch eingerichtet. Die Zimmer waren nicht geheizt, Dusche hatte es keine und die Toilette auf dem Gang musste mit einem Wasserkrug gespühlt werden. Unsere Fahrräder nahmen wir mit aufs Zimmer.

Wetter

Das Wetter war sehr schön. Morgens und Abends war es recht frisch, aber am Nachmittag wurde es mit zirka 20°C richtig warm.

Karte