Sonntag, 29.06.2008 (8. Tag)

Lip. Mikulás – Stary Smokovec

68 km, 983 Hm

Strbské Pleso

Strbské Pleso ist ein kleines Skigebiet am Südhang der Hohen Tatra. Neben ein paar Skiliften hat es auch zwei Skisprungschanzen, auf denen früher sogar einmal Weltmeisterschaften stattgefunden hatten. Der Ort verdankt seinen Namen einem kleinen, idyllischen See (See = Pleso) und zieht auch im Sommer einiges an Touristen an.

Am Sonntag stand die Überfahrt von der Niederen Tatra in die Hohe Tatra auf dem Progarmm. Es sollte eine besonders schöne und auch etwas lustige Etappe werden.

Zu Beginn des Tage mussten wir etwas mehr als 10 km die gleiche Strecke zurückfahren, die wir am Freitag gekommen waren. In Liptovsky Hrádok bogen wir links ab und fuhren nordöstlich auf die Hohe Tatra zu. Kurz nach der Abzweigung überholte uns in hohem Tempo ein Mann auf einem etwas klapprigen Velo. Wenige Kilometer weiter sahen wir ihn sein Fahrrad begutachtend am Strassenrand stehen. Nur wenige Minuten später überholte er uns jedoch schon wieder, diesmal war er kurze Zeit hinter uns hergefahren um uns dann plötzlich mit einem Zwischensprint abzuschütteln.

Bis zu diesem Zeitpunkt stieg die Strasse nur sehr moderat an, doch wenig später befanden wir uns am Fusse der Hohen Tatra und die Steigung nahm während ein paar Kilometern kräftig zu. In diesem Anstieg hatten wir plötzlich wieder einen Velofahrer vor uns: Der Mann mit dem klapprigen Fahrrad. Er fuhr recht langsam und wir näherten uns ihm anfangs rasch. Doch als er uns sah, drehte er auf. Während einigen Minuten kämpfte er verbissen um nicht von uns eingeholten zu werden und schliesslich belohnten wir seinen Einsatz in dem wir die Verfolgung aufgaben und eine Picknickpause einlegten. Während der Pause fielen uns zwei Geherinen auf die in diesem waldigen Gebiet ihre Runden drehten. Wie wir auf dem Betreuerbus lesen konnten, handelte es sich um das litauische Olympiateam.

Nach der Pause setzten wir unsere Fahrt entlang des Gebirgszuges fort. Grösstenteils war die Steigung nun wieder moderat und nur vereinzelt galt es gröbere Anstiege zu bewältigen. Auf einem solchen entdeckten wir plötzlich wieder denselben Velofahrer vor uns. Nun fuhr er wirklich sehr langsam. Die Aufstiege lagen ihm offensichtlich nicht. Doch als er uns bemerkte versuchte er wiederum alles um nich eingeholt zu werden. Auf einer kurzen Abfahrt spurtete er uns nochmals davon, doch auf dem folgenden Aufstieg verlor er wieder zusehens an Boden. Bei der Abzweigung hinauf nach Strbské Pleso war der höchste Punkt der Transtatra Strasse erreicht und wir liessen es uns nicht nehmen ihn einige Meter davor freundlich grüssend zu überholen. Anstatt zu Grüssen warf er uns nur böse Blicke zu. Er blieb danach auf der Transtatra Strasse, während wir einen kleinen Abstecher nach Strbské Pleso machten. In ein paar steilen Kurven ging es hinauf zu einem ersten kleineren See, dann zum grösseren See und schliesslich hinauf zu den Skisprung-Anlagen.

Nach Strbské Pleso fehlten noch knapp 20 km bis nach Stary Smokovec. Nun ging es mehrheitlich leicht hinunter. In Stary Smokovec wollten wir ein paar Tage bleiben und von dort aus 2 Tage Wandern gehen. In der Touristeninformation empfahl man uns eine preiswerte Herberge im Zentrum und warnte uns ein wenig vor den Übergängen auf der von uns geplanten zweitägigen Wanderroute. Kurz vor Ladenschluss kauften wir uns noch einen soliden Wanderrucksack und gingen anschliessend Essen. Am Abend schauten wir uns schliesslich im lokalen Pub das Finale der Fussball-Europameisterschaft an.

Übrigens sahen wir am Abend unseren Velokollegen noch einmal. Er traf kurz vor Sonnenuntergang von der Gegenseite kommend in Stary Smokovec ein, stieg von seinem Fahrrad und begutachtete ein weiteres Mal sein altes Fahrrad.

Unterkunft: Penzion Koliba

Die Penzion Koliba besteht aus einem grossen Restaurant und 3 Zimmern. Die Zimmer sind eher klein und einfach. Das Restaurant hatte am Abend jeweils grossen Andrang. Es ist sehr rustikal eingerichtet und hat in der Mitte eine offene Feuerstelle wo gegrillt wird. Wir haben mit einem Tag Unterbruch zwei Nächte in dieser Pension übernachtet und konnten freundlicherweise unser gesamtes Gepäck inklusive Fahrräder zwischendurch dort zurücklassen.

Wetter

Es war mehrheitlich schön aber nicht ganz wolkenlos.

Karte