Montag, 30.06.2008 (9. Tag)

Stary Smokovec – Zbojnika Chata

Hohe Tatra

Die Hohe Tatra wird als das kleinste Hochgebirge Europas angepriesen. Im Gegensatz zum abgerundeten Gebirgszug der Niederen Tatra steigen in der Hohen Tatra spitze Berggipfel hervor. Die einzelnen Täler sind meist durch steile Felswände voneinander getrennt und es führen nur wenige Pfade von einem Tal ins nächste. Ab einer Höhe von zirka 2000 Metern werden daher die Wanderwege auch sehr steil und vielerorts sind auch Hilfen wie Eisentritte oder Ketten angebracht. Daher sind Wanderungen im oberen Teil der Hohen Tatra sicher nur gut ausgerüsteten und trittsischeren Wanderern zu empfehlen. Doch auch in tieferen Lagen hat es sicherlich schöne Wanderwege.

In der Hohen Tatra darf nur auf den angezeichneten Wegen gewandert werden. Dies vor allem um nicht in den Lebensraum der Bären einzudringen, die es in diesem Gebirge immer noch gibt.

Für den Montag hatte es nicht allzu gutes Wetter gemeldet. Doch da der Himmel am Morgen noch wolkenlos war, nahmen wir unsere Wanderung in Angriff. Mit der Standseilbahn fuhren wir von Stary Smokovec hinauf nach Hrebienko auf 1300 m. Hrebienko ist ein idealer Ausgangspunkt für kürzere oder längere Wanderungen in der Hohen Tatra und dementsprechend viel war bei dem schönen Wetter dort oben los.Jedoch verteilte es sich recht schnell: Viele Leute blieben in oder um Hrebienko, einige liefen nur die rund 20 Minuten bis zur ersten Hütte und nur wenige wanderten wirklich hinauf ins Hochgebirge.

Wir hatten uns für den Aufstieg durch das Kleine Kalte Tal (Malá Studená dolina) entschieden. Zuerst führte der Weg in mehreren Kurven steil hinauf zum Eingang des Tales. Dort war auch ungefähr die Waldgrenze und man lief nun einige Zeit fast flach ins Tal hinein. Danach folgte nochmals ein steiler Anstieg, neben einem Wasserfall vorbei, hinauf zur Teryho Hütte und den umliegenden Bergseen. Dort oben traf man wieder auf etliche Leute welche an den Seen oder in der Hütte Mittagspause machten. Mir legten ebenfalls eine kurze Pause ein. Jedoch verschlechterte sich das Wetter zusehens, so dass wir nicht allzu lange bleiben wollten.

Von der Hütte führte der Weg in ein kleines Seitental hinauf. Auf dem ersten Teil war es noch ein normaler Wanderweg, doch dann zweigte unser Weg links ab. Wir sahen vor uns den Aufstieg zum Priecne Sattel. Zuerst führte noch ein kleiner Wanderweg, dann folgte eine felsiger Abschnitt, welcher mit Ketten gesichert war. Zwischendurch hatte es auch mancherorts noch ein wenig Schnee. Nun verstanden wir auch warum der Weg nur von dieser einen Seite begehbar war, denn ein kreuzen wäre in diesen Felspassagen wohl sehr schwierig gewesen. Schon so gab es ziemlich Stau, weil vor uns eine 5-er Gruppe recht langsam vorankam und ein überholen nicht möglich war. Wir würden diesen Wanderung jedenfalls nur Leuten empfehlen die eine gewisse Bergerfahrung haben und wenn möglich auch schwindelfrei sind.

Auf der anderen Seite des Passes waren nur noch die obersten paar Meter mit Ketten gesichert, danach führte wieder ein normaler Wanderweg. Auf dem Abstieg vom Pass fielen die ersten Tropfen, wodurch wir keine Pausen mehr machten. Der Regen wurde länger je stärker und wir versuchten so schnell wie möglich die Zbojnika Hütte zu erreichen. Als wir gegen 15 Uhr dort eintrafen war die Hütte auf Grund des Regens zum bersten voll. Die meisten wollten nur etwas warmes trinken und dann in einer Regenpause ins Tal absteigen. Wir nahmen uns ein Bett, denn wir wollten am nächsten Tag von hier aus weiter wandern. Gegen Abend hörte der Regen auf und es kam soger die Sonne noch einmal zum vorschein. Wir versuchten so gut es ging unsere Sachen zu trocknen, nahmen in der Hütte das Abendbrot ein und gingen danach zeitig schlafen.

Unterkunft: Zbojnika Chata

Die Zbojnika Chata ist eine Berghütte in der hohen Tatra. Sehr ähnlich wie in viele Berghütten in den Alpen besteht die Hütte vor allem aus einem grossen Essraum und grossen Gemeinschafts-Schlafräumen.

Wetter

Am Morgen war es noch schön, dann zog länger je mehr Bewölkung auf und am Nachmittag began es heftig zu regnen. Gegen Abend besserte sich das Wetter wieder und es wurde sogar nochmals sonnig.