Donnerstag, 17.06.2010 (13. Tag) | |
Calvi – Marine de Giottani |
103 km, 1595 Hm |
Cap Corse - Westküste
Das Cap Corse ist eine rund 40 km lange Halbinsel im Norden von Korsika. Es handelt sich um eine Bergkette welche in der Mitte ungefähr eine Höhe von 500 m erreicht. Eine Strasse, welche zum grossen Teil in den letzten Jahren erneuert wurde, führt komplett ums Cap Corse hinum.
Vor allem die Westküste des Cap Corse hat uns äusserst gut gefallen. Sie ist wild und zerklüft, wodurch die Küstenstrasse zu einem ständig auf und ab wird. Alle paar Kilometer trifft man auf ein kleines Dorf und von Zeit zu Zeit machen die Klippen Platz für einen kleinen Sandstrand.
Die Strecke zwischen Calvi und l'Ile Rousse gehörte sicherlich zu den weniger angenehmen auf dieser Tour. Die zweispurige Hauptstrasse zwischen diesen zwei Städten war stark befahren, und Alternativrouten gab es keine. Besonders störend waren die zahlreichen Lastwagen. Einfahrts l'Ile de Rousse kam es gar zum Stau. Mit den beladenen Velos war es nicht wirklich möglich uns an den stehenden Autos vorbeizuzwängen. Doch nach wenigen Minuten konnte wir wieder frei fahren und zu unserer Erleichterung war nun die Strasse etwas breiter und der Verkehr etwas weniger.
Rund 15 km nach l'Ile de Rousse verliess die Strasse die unmittelbare Meeresnähe. Der Küstenabschnitt bis nach Saint-Florent trägt den Namen "Désert des Agriates" und ist sehr felsig. Jedoch handelt es sich nicht wirklich um eine Wüste, jedoch um ein sehr unzugängliches Gebiet. Jedenfalls führte eine Nebenstrasse durch die Ausläufer dieser Hügel geradezu auf Saint-Florent zu. Auf dieser Nebenstrasse herrschte auch wieder sehr wenig Verkehr, wie auf dem Grossteil der Strecken auf dieser Velotour.
Auf dem kleinen Pass "Bocca di Vezzu" legten wir eine kurze Mittagspause ein und fuhren anschliessend weiter bis nach Saint-Florent. Dort machten wir einen weiteren kurzen Halt, setzten uns in eine Gartenbeiz und besprachen das weitere Vorgehen. Geplant war eigentlich die Umfahrung des "Cap Corse". Doch das bergige Landesinnere hatte uns im Allgemeinen weit besser gefallen als die stärker befahrenen Küstenstrassen. Daher überlegten wir uns kurz nochmals einen Abstecher ins Gebirge zu machen. Schliesslich entschieden wir uns doch für das "Cap Corse" und sollten es nicht bereuen.
Bereits kurz nach Saint-Florent liess der Verkehr stark nach und die Landschaft wurde länger je schöner. Die Küste war mehrheitlich felsig und die Strecke ein ständiges auf und ab. Von Zeit zu Zeit durchfuhr man ein kleines Dorf. Das bekannteste davon ist Nonza, welches durch seine Lage auf einem Felsen hoch oberhalb des Meeres bei Touristen sehr beliebt ist. Zudem ist es nicht allzu weit von Saint-Florent und Bastia entfernt, so dass es sich ausgezeichnet für Tagesausflüge eignet. Jedenfalls waren sehr viele, meist ältere Touristen im Dorf und wir wurden bei unserem kurzen Halt mehrmals angesprochen.
Nach Nonza wurde der Verkehr nochmals weniger. Es war wirklich traumhaft zum Velofahren, doch mussten wir uns auch langsam nach einer Unterkunft umsehen. In Mariana, der nächsten grösseren Ortschaft, picknickten wir noch einmal und kamen dabei mit einer Gruppe älterer Dorfbewohnern ins Gespräch. Sie erklärten uns, dass eventuell 5 km weiter nördlich an einem kleinen Strand eine Unterkunft zu finden sei, ansonsten erst wieder ganz im Norden des "Cap Corse". Wir hatten Glück und das kleine Hotel in der Bucht "Marine de Giottani" hatte wirklich bereits die Sommersaison eröffnet.
Beim Abendessen lief das WM-Spiel Frankreich-Mexiko. Ausser uns waren noch vier Korsen anwesend und es war höchst amüsant mit welchem Sarkasmus sie das ausscheiden ihres Teams aufnahmen. Sicherlch einer der lustigsten Momente auf dieser Reise.
Unterkunft: Hotel Marinella
Ein kleines Familienhotel in einer tollen abgelegenen Bucht. Das Zimmer war OK, das Essen auch und die Besitzer freundlich.
Wetter
Der Trend des Vortages setzte sich fort: Schön aber teilweise windig.