Sonntag, 06.06.2010 (2. Tag) | |
Cagliari – Orroli |
92 km, 1947 Hm |
Am Sonntag Morgen nach dem Frühstück versuchten wir erst einmal die kaputte Hinterradsbremse zu reparieren. Doch da es sich um Hydraulikbremsen handelt, mussten wir sehr bald einsehen, dass wir die nicht reparieren konnten. Auch die Chance einen Fahrradladen zu finden welcher auf die schnelle eine solche Bremse ersetzen konnte, erschien uns äusserst gering. Die Freude auf die Fahrradtour war auf Grund dieser Anfangsprobleme erst einmal ein wenig verflogen.
Gegen 10 Uhr brachen wir zu unsere ersten richtigen Etappe auf dieser Tour auf. Die Ausfahrt aus Cagliari gestaltete sich weitaus entspannter als am Vortag die Einfahrt. Am Vorabend hatten wir uns bezüglich Streckenführung spontan umentschieden: Anstatt die zentrale Ebene hinaufzuradeln, wollten wir direkt weiter östlich in die Berge fahren. Daher befanden wir uns schon recht bald auf kleinen wenig befahrenen Strassen. Die Strasse stieg stetig an und gegen 14 Uhr erreichten wir den bis dahin höchsten Punkt des Tages auf gut 650 m über Meer. Kurz danach erreichten wir das Dorf Silius. Es war recht heiss und wir hatten nicht mehr allzu viel zu trinken. Daher suchten wir einen Laden, ein Restaurant oder wenigstens einen Brunnen um unsere Flaschen aufzufüllen. Dabei kamen wir mit ein paar jungen Männern ins Gespräch, die auf dem Dorfplatz herumhingen. Diese führten uns zuerst zu einem Brunnen, der jedoch trocken war. Daraufhin gaben sie uns eine Flasche lauwarmes Mineralwasser, welches sie im Auto hatten. Wirklich sehr hilfsbereit.
Nach Silius folgte eine längere Abfahrt bis nach Ballao auf knapp 100 m ü. M. Nach Ballao folgte ein stetiges auf und ab, bis wir am späteren Nachmittag in Orroli eintrafen. Wir waren froh ein "Hotel"-Schild zu sehen, denn in dieser abgelegenen Gegend gab es scheinbar nur sehr wenige Unterkunften. Aber wir hatte uns ein wenig zu früh auf die Ankunft gefreut, denn das Schild führte uns aus dem Dorf hinaus einen steilen Hang hinauf. Nach ein paar hundert Metern bergauf hatten wir so unsere Zweifel, denn man sah weit und breit kein Gebäude. Aber zu unserer Beruhigung folgten weiter "Hotel"-Schilder. Schliesslich nach 2 harten Kilometern mit über 150 Höhenmetern Anstieg erreichten wir das Hotel.
Es war eine schöne aber auch recht anstrengende Anfangsetappe gewesen. Im Gesamten hatten wir über 1700 Höhemeter zurückgelegt und an die warmen Temperaturen mussten wir uns auch erst einmal gewöhnen. Die gute Nachricht war, dass Yannick problemlos mit nur einer Bremse zurecht gekommen war.
Der Tag war allerdings noch nicht ganz zu Ende, es folgte noch das Abendessen. Und in den als Agriturismo gekennzeichneten Unterkunften werden anscheinend oft traditionnelle Speisen serviert. Jedenfalls gab es zum Voressen gegrilltes Gemüse und eine Fleischplatte mit Wurst und Rohschinken. Danach folgten zwei Sorten Pasta und da wir hungrig waren, schlugen wir kräftig zu. Wir hatten nicht daran gedacht, dass in Italien nach der Pasta noch ein Gang mit Fleisch folgt. So waren wir schon ziemlich satt als wir eine Platte mit gegrilltem Ferkel bekamen. Schliesslich gabs noch frisches Obst zum Dessert. Wirklich ein ausgezeichnetes Abendessen.
Unterkunft: Agriturismo Antichi Ovili
Das Hotel Antichi Ovili liegt weit oberhalb von Orroli und ist über eine steile, meist unbefestigte Strasse zu erreichen. Es besteht aus mehreren runden Steinhäusern, ein grosses mit der Rezeption und dem Esssaal und mehrere kleinere in denen die Zimmer sind. Das Abendessen war ausgezeichnet.
Wetter
Es war den ganzen Tag über schön und an die 30°C warm.