Freitag, 05.08.2016 (9. Tag)

Ushguli - Lentekhi

74 km, 850 Hm

Das deutsche Radfahrer-Paar waren bereits früh am Morgen gestartet, denn ohne Kette wartete eine lange und schwierige Etappe auf sie. Wir brachen erst gegen 9:30 Uhr auf und nach einem Platten auf den ersten paar Metern und einem kurzen Stopp bei einem Laden, war es 10:15 Uhr bis wir Ushguli endlich verliessen. Die Strasse war auch hier nicht asphaltiert aber grösstenteils OK. Es hatte jedoch einige Pfützen und manche waren so gross, dass wir abstiegen und die Räder daneben über die Wiese schoben. Nach 1 Stunde 30 erreichten wir den Zagari Pass auf rund 2600 m.

Dahinter wurde die Strasse wie erwartet schlechter und nach der ersten steilen Abfahrt, als die Strasse etwas flacher wurde mehrten sich auch die Pfützen wieder. Offensichtlich hatte es auf dieser Seite des Passes in der Nacht ein heftiges Gewitter gegeben. Denn wenig später kamen wir an eine Stelle, wo ein Schlammrutsch die Strasse komplett verschüttet hatte. Wir versanken rund 20 cm im Schlamm, konnten die Fahrräder jedoch problemlos über den Rutsch tragen, beziehungsweise schieben. Eine Gruppe Belgier hatte jedoch versucht mit dem Auto durchzufahren und steckte hoffnungslos fest. Wenig später kam uns ein Militärfahrzeug entgegen, welches wohl gerufen wurde um das Auto aus dem Schlamm zu ziehen. Doch der Schlammrutsch war bei weitem nicht das letzte Hindernis. Vielerorts mussten Bäche überquert werden und manche von denen hatten über Nacht beträchtliche Mengen an Geröll auf die Strasse befördert. Für normale Autos war die Strasse so sicherlich nicht zu passieren. Daher gab es abgesehen vom Militärfahrzeug auch überhaupt keinen Verkehr.

Bei Mele, der ersten richtigen Ortschaft seit Ushguli, war das Schlimmste überstanden und die Strasse wurde wieder besser. Dort trafen wir auch die deutschen Radfahrer wieder. Sie hatte es also trotz aller Widrigkeiten über den Pass geschafft. Nun war aber verständlicherweise Schluss für sie. Denn es wurde flacher und sie hätten ohne Kette den Grossteil schieben müssen. Wir fuhren weiter nach Lentechi. Gegen Ende war die Strasse sogar wieder asphaltiert, aber auch dort gab es noch den einen oder anderen Bach zu überqueren.

In Lentechi folgten wir den Schildern Richtung Hotel. Es stellte sich als Sportzentrum heraus und wir waren die einzigen Gäste. Eine eigentliche Rezeption gab es nicht, aber ein freundlicher Mann zeigte uns die ganze Anlage und machte uns auch kurz mit dem Koch bekannt. Und obwohl alle nur russisch Sprachen klappte alles und wir kamen zu Zimmer und Abendessen. Später traf noch eine Gruppe Sportler im Speisesaal ein und gaben uns ein Glas selbstgebrannten Schnaps aus. Beim zweiten Glas lehnten wir dankend ab, denn wir waren doch etwas müde nach der anstrengenden Etappe.

Unterkunft: Hotel

Offiziell als Hotel angeschrieben, jedoch eigentlich ein Sportzentrum, welches wohl aus der Sowjetzeit stammte. Die Zimmer waren gross (4-Bettzimmer), Toilette und Dusche befanden sich in einem anderen Teil der Gebäudes. Der Grossteil des Gebäudes war renoviert worden, der Spa-Bereich und der Aussenpool waren jedoch ausser Betrieb. Insgesamt sicherlich eher eine Unterkunft für unkomplizierte Leute, auch mit Blick auf die Sauberkeit von WC und Dusche.

Wetter

Es war wiederum schön und warm.

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