Sonntag, 28.07.2013 (7. Tag)

Mavrovo – Prizren

104 km, 1900 Hm

Sar Planina – Korab Gebirge

Das Gebirge am Dreiländereck Mazedonien – Kosovo – Albanien ist sehr verlassen und äusserst schön. Der Bergkamm ist praktisch durchgehend über 2000 m, der (gesperrte) Strassenpass zwischen Mazedonien und dem Kosovo auf über 1900 m. Zumindest das Gebiet um diesen Pass ist geprägt von sattgrünen Bergwiesen und sicherlich sehr schön für Wanderungen.

Am Sonntag verliessen wir Mazedonien. Am Morgen ging es gemütlich los, zuerst dem Mavrovo-See entlang, danach eine Schlucht hinunter zurück an das Flüsschen Radika, welchem wir bereits am Vortag kurz entlang gefahren waren. Dort hörte die befestigte Strasse auf. Es folgte ein Aufstieg von rund 1000 Höhenmetern auf unbefestigter Strasse. Lange Zeit blieb man im Tal der Radika. Beim Mazedonischen Grenzposten war die Strasse gesperrt, da diese Grenze offiziell geschlossen war. Mit dem Fahrrad konnten wir trotzdem weiterfahren.

Nun verliess man das Tal und fuhr steil hinauf auf einen Pass. Teilweise war es so steil, dass wir auf der unbefestigten Strasse nur noch mit grösster Mühe fahren konnten. Schliesslich erreichten wir eine Hochebene auf ca. 1900 m über Meer. Die Landschaft war grandios und ausser ein paar Hirten mit ihren Tieren war die Gegend komplett verlassen. Nach einer ausgiebigen Picknick Pause fuhren wir die 10 km hinunter in die überraschend grosse Ortschaft Restelice. Ab hier war die Strasse wieder aspahltiert und nach 40 verkehrsfreien Kilometern trafen wir wieder auf Autos. In Restelice waren die Leute einigermassen überrascht bei unserer Durchfahrt. Wir wiederum waren überrascht, dass uns ein paar Personen auf Schweizerdeutsch ansprachen. Es stellte sich heraus, dass viele in der Schweiz lebenden Kosovaren ferienhalber zurück im Kosovo waren.

Von Restelice zum Tagesziel Prizren ging es mehrheitlich bergab, aber es warteten auch noch mehrere kleinere und grössere Gegensteigungen auf uns. Zudem waren noch gut 50 km zurückzulegen. Zum Glück war die Strasse grösstenteils ganz neu und daher in ausgezeichnetem Zustand. Dies war mit ein Grund, dass einige Abfahrten auf dieser Strecke herrlich zu fahren waren. Auf einer dieser Abfahrten wurde Samuel allerding von einer Biene in voller Fahrt ins Gesicht gestochen, direkt unterhalb der Brille. Zum Glück schwoll das Gesicht nicht allzu sehr an.

Nach einem abschliessenden Flachstück, trafen wir schliesslich nach über 7 Stunden effektiver Fahrtzeit in Prizren ein. Es war sicherlich eine der strengsten Etappen gewesen, welche wir je gefahren waren. Jedoch ganz sicher auch eine der schönsten.

Unterkunft: Hotel Venise

Im Hotel Venise konnte wir Schweizerdeutsch reden, einer der Mitbesitzer lebte in der Schweiz und war nur ferienhalber zurück im Kosovo bei seiner Familie. Die Hotel war sehr schön und gepflegt, und in bester Lage im Zentrum von Prizren

Wetter

Es war wiederum schön. Da wir jedoch fast den ganzen Tag in den Bergen waren, etwas weniger heiss.

Karte