Samstag, 13.05.2017 (16. Tag)

La Union - Passstrasse Huallanca

41 km, 1140 Hm

Ab La Union ging es zuerst weiter dem Tal entlang bis Huallanca. In Huallanca waren wir zuerst einmal über die Infrastruktur erstaunt. Es gab mehrere Hotels und ein paar recht moderne Gebäude. Wir waren jedoch vor allem auf der Suche nach Benzin für unseren Campingkocher. Denn nach Huallanca gab es gemäss unseren Informationen keine Ortschaften mehr bis zum Pass auf über 4800 m und wir stellten uns auf eine erste Nacht im Zelt ein.

Nach dem «Auftanken» und Lebensmittel einkaufen ging die eigentliche Steigung los. Die Strasse war durchgehend in einem ausgezeichneten Zustand. In den letzten Jahren waren einige Bergstrassen mit viel Geld ausgebaut worden, um die Berge und die dahinterliegenden Tropengebiete besser an die Küstengebiete anzubinden. Auf halber Höhe erreichten wir eine Lagune. Nun fing es leicht an zu regnen. Kurz nach der Lagune folgte ein grosses Bergwerk mit einem Arbeiterdorf. Allerdings sah es nicht so aus, als gäbe es eine Unterkunft oder ein Restaurant im Dorf. Wenige Kilometer nach dem Bergwerk, erreichte man eine schöne, grüne Ebene mit etwas Viehzucht. Nun befanden wir uns bereits wieder auf einer Höhe von über 4000 m. Bei rund 4300 m trafen wir auf ein Restaurant-Schild am Strassenrand. Es handelte sich zwar mehr um einen Bauernhof als um ein Restaurant, aber zumindest gab es einen warmen Tee. Nach kurzer Diskussion bot man uns an auf dem Hof zu übernachten, da es bis zum Pass auf über 4800 m keine Gebäude mehr gab. Zwar handelte es sich nur um einen grossen Holzschuppen mit Betonboden, aber zumindest hatten wir so ein Dach über dem Kopf und ein warmes Abendessen. Fliessendes Wasser gab es nur für die Forellenzucht neben dem Haus. Eine Toilette war zwar vorhanden, war jedoch nicht angeschlossen und wurde als Abstellkammer benutzt.

Die drei Kinder auf dem Bauernhof hatten sichtlich Freude, mal ein paar Fremde auf dem Hof zu haben. Vor allem der rund 10-jährige Kevin stellte uns etliche Fragen und zeigte uns stolz die Forellenzucht. Später am Abend bekamen wir noch eindrücklich mit, wie anders die Kinder auf einem peruanischen Hof aufwachsen. Als wir nämlich «Pollo» zum Abendessen bestellten, wurde Kevin geschickt um zwei Hühner zu schlachten. Wir sahen gerade noch wie er das blutige Messer an den Kadavern abwischte. Schlussendlich gab es dann trotzdem wieder einmal «Lomo Saltado» (Rindsfleisch gemischt mit Pommes, Gemüse und dazu Reis). Nach dem Essen installierten wir unsere Luftmatratzen und waren froh in den warmen Schlafsack zu steigen. Das Gebäude war nicht winddicht und es war daher auch drinnen bitter kalt.

Unterkunft: Bauernhof

Der Bauernhof bestand aus zwei grossen Holzgebäuden. Wir schliefen in einer grossen Halle mit Betonboden und Holzwänden. WC gab es keines und fliessend Wasser nur für die beiliegende Forellenzucht.

Wetter

Am Morgen war es schön, danach zog Bewölkung auf und es fielen einige Regentropfen. Später kam nochmals die Sonne. Gegen Abend wurde es sehr kalt.

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