Mittwoch, 17.05.2017 (20. Tag)

Huaras - Kontrollpunkt Huascaran Park

57 km, 1180 Hm

Am Mittwoch fühlten wir uns wieder fit genug um weiterzufahren. Wir genossen nochmals das Frühstücksbuffet, mit dem Wissen, dass es die nächsten Tage wieder anders sein würde. Ausgangs Huaraz fiel uns wiederum auf, wie dreckig und chaotisch die Stadt ausserhalb des Zentrums war. Bis Carhuaz kamen wir schnell voran. Es ging immer leicht hinunter und die Strasse war, wie fast alle Hauptstrassen in Peru, sehr gut. Bei Carhuaz fing der Aufstieg an. Insgesamt waren über 2000 Höhenmeter bis zum Tunnel der Punta Olimpica (4732 m) zu bewältigen. Doch die Passüberfahrt war erst für den nächsten Tag geplant.

Nach 10 km erreichten wir den Distrito de Shilla, eine langgezogene Ortschaft und die letzte Möglichkeit um nochmals richtig einzukaufen. Angesichts des unsicheren Wetters überlegten wir uns dort zu übernachten. Jedoch hätten wir dann am nächsten Tag eine äusserst strenge Etappe gehabt. Daher fuhren wir weiter. Im Dorf hatte man die Wahl zwischen der Hauptstrasse, welche innerorts in einem sehr schlechten Zustand war und in langgezogenen Haarnadelkurven hoch führte, oder sehr steilen, betonierten Rampen, welche sich gerade den Berg hinaufzogen. Wir kämpften uns die Betonrampen hoch. Nach dem Dorf war die Strasse wieder asphaltiert und nach 25 km Aufstieg, bei rund 3800 m erreichten wir den sogenannten «Punto de control» des Nationalparks. Hier musste man den Eintritt in den Park bezahlen, und der Parkmitarbeiter wies uns darauf hin, dass das Gebäude gegenüber ein einfaches Restaurant war mit Möglichkeit davor auf der Wiese zu zelten.

Beim Restaurant handelte es sich um ein einfaches Steinhaus mit zwei Räumen: Einem Zimmer und einer Küche mit Holzofen. Betrieben wurde es von einem freundlichen, älteren Herrn. Fürs Kochen waren jedoch zwei Frauen aus dem Dorf zuständig, welche turnusgemäss jeweils 1-2 Wochen dort oben wohnten. Gegessen wurde draussen an Tischen auf dem Vorplatz, wo wir auch zelten durften. Wir bestellten einen Tee und Forelle. Leider merkten wir erst bei den Gesprächen viel später, dass der ältere Mann leicht senil war. Auf jeden Fall hatte er unsere Essensbestellung vergessen, so dass wir schlussendlich erst bei totaler Dunkelheit zum Essen kamen. Nach Forelle und Kaffee waren wir froh uns in den Schlafsack zurückzuziehen. Denn wie immer wurde es am Abend in der Höhe sehr schnell kalt. Später wurden wir von einer Polizeipatrouille geweckt, welche eigentlich Verkehrskontrollen durchführte aber einen kurzen Abstecher zu unserem Zelt machte. Ansonsten schliefen wir überraschend gut.

Unterkunft: Zelt

Wir übernachteten zum ersten und einzigen Mal im Zelt, auf einer Wiese direkt bei einem kleinen Restaurant.

Wetter

Am Morgen war es schön und warm. Danach zog Bewölkung auf, doch kamen wir nicht in den Regen.

Karte