Samstag, 20.05.2017 (23. Tag)

Yanama - Caras

92 km, 1420 Hm

Huascaran Nationalpark

Der Huascaran Nationalpark ist für Trekkings und Bergtouren bekannt. Neben dem namensgebenden Huascaran gibt es noch andere bekannte Berge, wie zum Beispiel den Alpamayo, welcher durch seine perfekte Pyramidenform zu den schönsten Bergen der Welt gezählt wird. Ausserdem ist der Nationalpark für seine Lagunen bekannt. Uns hat er vor allem auf Grund der spektakulären Pässe super gefallen.

Am Sonntag stand die letzte Bergetappe auf dem Programm. Da wir mit einer langen Etappe rechneten, standen wir bereits um 6:30 Uhr auf und waren um 7 Uhr am Frühstückstisch. Wie die ganze Unterkunft war auch das Frühstück weit über dem peruanischen Durchschnitt. Kurz nach 8 Uhr fuhren wir los.

Die Strasse war nicht asphaltiert, aber zumindest am Anfang in einem ziemlich guten Zustand. Daher waren wir schnell in La Vaqueria. Ursprünglich hatten hier wohl ein paar Kuhställe gestanden, nun waren es vor allem kleine Geschäfte und Hostels. Denn La Vaqueria war mittlerweile ein wichtiger Durchgangspunkt für Wanderer. Wir kauften nochmals Getränke und Früchte für die Weiterfahrt Richtung Pass ein. Danach wurde die Strasse etwas steiler aber landschaftlich wurde sie immer schöner. Kurz vor dem Pass erreichten wir zwei kleine Seen und zum Abschluss ein paar fuhren wir noch ein paar Haarnadelkurven hinauf. Die letzten 20 m Strasse vor dem Pass waren in den Felsen gesprengt. Dann hatten wir den letzten hohen Pass der Tour erreicht und es fehlte nur noch die Abfahrt ans Meer: Insgesamt gut 4700 Höhenmeter auf rund 250 km.

Der Auftakt der Abfahrt gestaltete sich ziemlich schwierig, denn auf der anderen Seite des Passes war das Wetter äusserst garstig. Zuerst hagelte es kurz, dann kam Nebel auf und schliesslich fing es an zu regnen. Zudem war es äusserst kalt und wir zogen daher vor der Abfahrt unsere Regenkleider und die dicken Handschuhe an. Zudem war die Strasse auf dieser Seite des Passes in einem sehr schlechtem Zustand, so dass wir sehr vorsichtig fahren mussten. Dafür war die Strasse jedoch extrem spektakulär. Über rund 800 Höhenmeter ging es in unzähligen Haarnadelkurven hinunter zu einer Hochebene mit zwei grossen Lagunen. Während der Abfahrt wurde das Wetter auch wieder etwas besser und wir machten bei den Lagunen endlich Mittagspause. Es war bereits gegen 16 Uhr.

Die Lagunen waren eine der Hauptattraktionen des Nationalparks. Es waren einige Reisegruppen in Bussen dort. Dies war insofern bemerkenswert, weil wir während der ganzen Passüberquerung insgesamt kaum 10 Fahrzeuge getroffen hatten. Nach den Lagunen war die Strasse zwar immer noch nicht asphaltiert, aber nun in einem weit besseren Zustand. Ein wenig weiter unten wurde mit schweren Maschinen an der Strasse gearbeitet. Vermutlich wurde die Asphaltierung vorbereitet. An einem Ort war die Strasse wegen des Verlegens von Rohren gesperrt. Zu Fuss war es möglich vorbei zu kommen, allerdings mussten wir die Räder durch den Schlamm tragen. Die letzten 12 km waren auf einer asphaltierten Hauptstrasse. Das einzige Hindernis auf dieser Strecke war eine Hochzeitsgesellschaft, welche auf der Strasse tanzte und daher den ganzen Verkehr kurz zum Stoppen brachte. Kurz nach 6 Uhr, bei Eintritt der Dunkelheit, trafen wir schliesslich in Carcas ein. Da es im Hotel ein Problem mit dem Wasser gab, gingen wir zuerst Abendessen, bevor wir nach dieser anstrengenden Etappe endlich eine warme Dusche nehmen konnten.

Unterkunft: Hotel San Marco

Eine gepflegte, recht grosse Unterkunft zu einem sehr fairen Preis.

Wetter

Bis zum Pass war das Wetter recht gut, dann schlug es schlagartig um. Zuerst hagelte es kurz, dann regnete es und es zog Nebel auf. Später wurde es wieder etwas schöner.

Karte